ERCP
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ERCP (Endoskopische retrograde Cholangiopankreaticographie)
Die ERCP ist die Darstellung und Therapie des Gallen- und des Bauchspeicheldrüsenganges durch eine Endoskopie.
Bei der ERCP handelt es sich um eine Untersuchung zur Darstellung und Therapie des Bauchspeicheldrüsenganges und der Gallenwege (innerhalb und ausserhalb der Leber), sowie der Gallengangsmündung in den Zwölffingerdarm (Papille). Weil ein gewisses Risiko für eine Reizung der Bauchspeicheldrüse besteht, wird sie im Regelfall im Spital mit einer Überwachung von einer Nacht durchgeführt.
Vor der Untersuchung müssen die Blutwerte der Gerinnung (Thrombozyten und Gerinnungswerte) in einer Blutabnahme bestimmt werden. Aspirin und andere blutgerinnungshemmende Medikamente sollten pausiert werden.
Als einzige Vorbereitung für die Untersuchung selbst müssen Sie nüchtern sein (kein Essen und Trinken nach Mitternacht). Die eigentliche Untersuchung erfolgt in einer Schlafnarkose mit einem kurzwirksamen Schlafmittel (z.B. Disoprivan) unter kontinuierlicher Kontrolle von Puls, Blutdruck und Sauerstoffversorgung im Blut.
Das Schlafmittel wirkt nur so kurz, dass wir während der Untersuchung mehrfach nachspritzen müssen. Dies führt dazu, dass Sie stets nur die Dosis erhalten, die für Sie notwendig ist. Für diese genaue Dosierung erhalten Sie vor der Untersuchung eine Venenkanüle am Arm. Die Untersuchung selbst wird dann von Ihnen gar nicht wahrgenommen und ist für Sie damit völlig beschwerdefrei.
Die Untersuchung wird in der Röntgenabteilung oder mit einem mobilen Röntgengerät (C-Bogen) in Bauchlage durchgeführt. Bei der Untersuchung wird die Mündung des Gallenganges (die Papille) im Zwölffingerdarm aufgesucht und der Gang mit einem Plastikkatheter intubiert. Nachfolgend wird ein Röntgenkontrastmittel in den Gallengang gegeben, so dass eine Darstellung mittels Röntgendurchleuchtung möglich ist. Hierbei zeigen sich Engstellen, Unregelmässigkeiten und Steine im äusseren (extrahepatischen, Ductus hepaticocholedochus, DHC) und in den inneren (intrahepatischen, in der Leber liegenden) Gallengängen.
Wenn ein Gallengangsstein vorliegt, kann dieser, nach der innerlichen operativen Erweiterung der Mündung des Gallenganges (Papillotomie), mittels verschiedenster Instrumente durch das Endoskop entfernt werden, so dass keine weitere Operation notwendig ist.
Bei Engstellen des Gallenganges, sogenannten Stenosen, können diese durch verschiedene (Ballon-) Katheter aufgedehnt und in weiterer Folge, sofern notwendig, mit der Einlage eines Platzhalterröhrchens (Stent) versorgt werden. Bei unklaren Befunden können zusätzlich noch Gewebeproben entnommen werden.
Weiterhin kann mittels dieser Untersuchung auch der Bauchspeicheldrüsengang dargestellt, beurteilt und analog zu obigen Verfahren auch therapiert werden.
Da die ERCP eine innerliche Operation darstellt, ist dafür im Regelfall eine vorherige Bestimmung von verschiedenen Blutwerten und eine stationäre Krankenhausaufnahme mit Überwachung für eine Nacht notwendig. Dies dient Ihrer Sicherheit. Ausnahmen sind z.B. bei einem programmierten Stentwechsel möglich.
- Gallengangsstau (Cholestase)
- Gelbsucht (Ikterus)
- Gallengangsengstelle
- Gallenstein im Gallengang
- Gallengangs- oder Bauchspeicheldrüsentumor
- Papillenengstelle, -tumor oder -adenom
Bei Beschwerden wie
- Gelbsucht (Ikterus)
- Gallengangsstau (Cholestase) durch einen eingeklemmten Gallenstein
- Gallengangverengung
- Gallengangs-, Bauchspeicheldrüsen- oder Papillentumor
Diagnose und Therapie von
- Gallensteinen im Gallengang
- Gallengangs-, Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Papillenkarzinom oder -adenom
Am Besten geeignet, weil
- Kein operativer Zugang durch die Bauchdecke notwendig
- minimal invasives Verfahren
- direkte Untersuchung und Therapie (Biopsie, Dilatation, Stenteinlage).
Vorbereitung
Ab Mitternacht nichts mehr essen und trinken bis zur Untersuchung
Anästhesie
Kurznarkose mit Disoprivan (Schlafnarkose)
Benötigte Zeit
Stationärer Aufenthalt im Krankenhaus mit mindestens einer Übernachtung im Spital
Kosten
Werden von der Grundversicherung übernommen